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Ernst-Reuter-Schule Dietzenbach

Kooperative Gesamtschule des Kreises Offenbach / Ganztagsschule mit Betreuungsangebot

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Von Caesar hin zur NSA: Kryptographie-Workshop in der E-R-S

Mathematik macht Spaß? Aber ja – wenn nur das Richtige gerechnet wird. In der E-R-S nahmen Schülerinnen und Schüler der sechsten bis zehnten Jahrgangsstufe dazu an einem Workshop zum Thema „Kryptographie im Alltag“ teil. Ein weiterer Schritt der Gesamtschule auf dem Weg zur MINT-freundlichen Schule – wobei die Abkürzung MINT für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik und damit für einen naturwissenschaftlichen Schwerpunkt der Schule einsteht.

Mathematik- und Physiklehrer Martin Heizenreder, der sich das Konzept für den Workshop für die mathematisch außergewöhnlich begabten Kinder und Jugendlichen ausgedacht hat, erklärt dazu: „Die ERS beabsichtigt, im kommenden Jahr in der Jahrgangsstufe fünf eine MINT-Klasse einzurichten, in der die Kinder von Anbeginn im naturwissenschaftlich-mathematischen Bereich besonders gefördert werden.“ Im Workshop gab es schon einmal einen Vorgeschmack auf diese besondere Förderung – es ging um Kryptographie. „Das ist die Kunst, auf mathematischem Wege Nachrichten zu verschlüsseln, Telefone abhörsicher zu machen oder Geheimbotschaften mathematisch zu entschlüsseln.“

Der Referent der zweitägigen Veranstaltung, der Mathematiker Dr. Stephan Oberfranz, begann im Workshop zwar nicht bei Adam, aber doch wenigstens bei Julius Caesar: Die Lerngruppe beschäftigte sich zum Einstieg mit dem einfachen, aber wirkungsvollen Verschlüsselungssystem, mit dem der römische Kaiser seinen Truppen in Gallien und Germanien vor 2000 Jahren Befehle übermittelte. Die Methode wurde ausprobiert – und von da war es nur noch ein kleiner Schritt ins Zauberreich mathematisch anspruchsvoller Verschlüsselungstechniken, der sich heute Unternehmen in der Wirtschaft, Geheimdienste oder die Anbieter moderner privater Datenkommunikation bedienen.

Motivation genug für die 20 Kinder und Jugendlichen, sich hingebungsvoll mit ASCII-Codes und den Geheimnissen der höheren Mathematik wie Primfaktorzerlegung, dem Euklidischen Algorithmus, diskreten Logarithmen und schließlich der RSA-Verschlüsselung zu beschäftigen – und anspruchsvoll zu rechnen. Komplizierte Werkzeuge, die da im Kopf gehandhabt wurden, ohne deren Verständnis und Anwendung jede Verschlüsselung einer Nachricht für einen „Hacker“ zum leichten Spiel würde.

 „Mir hat es großen Spaß gemacht“, sagt Antonia aus der sechsten Klasse, die jüngste Teilnehmerin des Workshops. „Ich bin gut mitgekommen und habe alles verstanden. So etwas müsste es öfter geben.“ Und auch Martin Heizenreder zieht ein positives Resümee: Die Arbeitsatmosphäre und das Vermittlungsgeschick des Referenten („Jetzt wisst ihr, wie die großen Geheimdienste wie die NSA oder der BND arbeiten“) seien ausgesprochen gut gewesen, der Aufwand habe sich gelohnt. „Veranstaltungen dieser Art ergänzen das schulische Angebot jenseits des Regelunterrichts äußerst sinnvoll.“ Nach dem „Gütesiegel Hochbegabung“ strebe die ERS nun das Prädikat „MINT-freundliche Schule“ an – und damit sei die Veranstaltung sicherlich nicht die letzte ihrer Art gewesen.

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