Die Erinnerung darf nicht enden - Vortrag über Dietzenbacher Opfer der NS-Diktatur
Am vergangenen Freitag stellte Horst Schäfer sein Buch „… und tilg nicht unser Angedenken“ den Schülern und Schülerinnen des Jahrgangs 10 der Ernst-Reuter-Schule vor. Das Datum für die Lesung war bewusst gewählt, denn am 27. Januar jährt sich die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz, seit 1996 ist dies offiziell der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Aber wer waren eigentlich die Opfer des Nationalsozialismus in Dietzenbach? Dem ehemaligen Richter war es ein persönliches Anliegen, die Geschichten dieser Menschen zu erzählen und damit dem Vergessen entgegenzuwirken. „Ich empfinde eine historische Verantwortung.“, erklärte er den anwesenden Schülerinnen und Schülern und zitierte dazu Roman Herzog:
„Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Sie soll dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken.“
Nach dem Vortrag, dem die Zehntklässler mit großem Interesse folgten, überreichte Horst Schäfer einen Klassensatz seines Werkes der Schule. Die Beschäftigung mit den von ihm recherchierten Dietzenbacher Einzelschicksalen ermöglicht den Schülerinnen und Schülern einen tieferen Zugang und persönlichen Bezug ebenso wie eine Auseinandersetzung mit ihrem historischen Erbe vor Ort. Und sie trägt dazu bei, das Andenken zu bewahren.